In Gesprächen mit dem palästinensischen Ansprechpartner Prof. Sami Adwan sowie mit dem Surifer Bürgermeister Mohammad Adwan und weiteren Vewaltungsmitarbeitern wurde überlegt, in einem ersten Projektschwerpunkt die Förderung von Familien mit Kindern mit Behinderung in den Blick zu nehmen. 



In Surif gibt es ca. 300 Kinder mit Behinderung. Viele bleiben den ganzen Tag über zu Hause. Schulen sehen sich nicht in der Lage, Kinder mit besonderem Förderbedarf in ihre eh schon viel zu großen Klassen zu integrieren. Aber auch die Kinder mit diesem Förderbedarf brauchen Einrichtungen, in denen sie etwas lernen können. Die Mütter brauchen außerdem Zeit für sich und die Möglichkeit, ihre Kinder in eine gute Umgebung abgeben zu können. Eine Mutter erzählt, wie sie ihr Kind mühsam über Checkpoints regelmäßig nach Bethlehem bringen muss, wo es medizinisch versorgt wird. Bethlehem selbst ist nur 25 km entfernt, aber durch die mobil errichteten Kontrollen der israelischen Militärs kann es zu stundenlangen Staus kommen. Die Mütter der Kinder mit Behinderung drücken ihre Überforderung aus, weil sie keinerlei Unterstützung erhalten. 

Unser Projekt wird im wesentlichen zwei Komponenten haben:

1. Ein zweiköpfiges Team (Prof. Dr. Sami Adwan und eine Sozialarbeiterin) entwickeln ein Konzept zur Bewusstseinsbildung bezüglich des Umgangs mit Behinderung. Auf Faltblättern und auf der Homepage der Stadt Surif werden Maßnahmen ( Informationen zu verschiedenen Behinderungsformen, Barrierefreiheit, Hilfsmittel, Menschenbild, Recht auf Teilhabe, Fördermöglichkeiten,...) vorgestellt.

2. Im Austausch mit pädagogischen Fachkräften aus Neuwied sollen Perspektiven für eine dauerhafte Förderung mit Kindern, die körperliche und seelische Beeinträchtigungen haben, entwickelt werden.

Unterstützt und begleitet wird das Projekt durch die "Servicestelle Kommunen in der Einen Welt" (SKEW), die seit 2001 als Service- und Beratungseinrichtung für kommunale Zusammenarbeit im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung arbeitet. Es ist erklärtes Ziel, die kommunale Partnerschaft bzw. Kooperation auch finanziell zu fördern.