Mitte November 2023

Es ist schwer in Worte zu fassen, was wir wir fühlen, denken, sagen dürfen, können, müssen. Die Nachrichten sind niederschmetternd. Unser Mitgefühl gilt allen, die in diesem schlimmen Krieg leiden: den Angehörigen der Getöteten und Ermordeten, den von ihren Häusern Vertriebenen, den Hamas-Geiseln und all denen, die um ihr Leben bangen,...

Aus dem Westjordanland hören wir in den Medien vergleichsweise wenig. Die Menschen, mit denen wir in Surif und Bethlehem Kontakt haben berichten von Angst, Ungewissheit, Hoffnungslosigkeit und zunehmender existentieller Not. Da alle Städte und Dörfer abgeriegelt sind, ist es vielen nicht möglich zur Arbeit zu gehen (Geld zu verdienen). Patienten, Kunden und Verwandte können nicht besucht werden. Die Versorgung mit lebensnotwendigen Dingen wird zunehmend schwieriger.

Gewaltsame Übergriffe von Siedlern und Razzien von Seiten der Israelis aus Sicherheitsgründen haben erheblich zugenommen. Mehr als 115 Palästinenser sind in den letzten 4 Wochen dabei im Westjordanland getötet worden!

Gut, dass wir Menschen haben, mit denen wir reden können, um unsere Gedanken und Gefühle zu sortieren, Informationen und Wahrnehmungen auszutauschen und Möglichkeiten des Handelns zu entwickeln.

So haben wir mit den Partnerschaftsinitiativen aus Bergisch-Gladbach, Bonn, Brühl, Köln und Wuppertal einen Appell an die Bundesregierung und das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gerichtet, jetzt doch bitte nicht die kommunale Kooperation mit Städten aus Palästina zu stoppen. Unter diesem Link https://chng.it/4vy2M6k9gP kommt ihr zu der Petition bei change.org . Wenn ihr inhaltlich einverstanden seid, unterschreibt bitte und ermuntert weitere Menschen dazu, dieses Anliegen zu unterstützen.

Von unserem Arbeitskreis haben wir folgenden Text an die Presse weitergeleitet: 2023-11-08_Presseerklärung_zum_Stopp_der_Entwicklungszusammenarbeit_mit_Palästina.docx

Hier in Neuwied haben wir eine besondere Situation, für die wir sehr dankbar sind: es war in den vergangenen Wochen möglich, gemeinsam mit dem Deutsch-Israelischen Freundeskreis Veranstaltungen wie z.B eine Mahnwache und einen Informationsabend über unsere Reisen sowie Pressetermine zu gestalten. Lesen Sie hierzu den Artikel in der Rheinzeitung 2023-10-19_212128_RZ_E-Paper2.jpg 

Die unterschiedlichen Perspektiven, Wahrnehmungen und Auffassungen werden respektvoll und wohlwollend gehört und diskutiert. Wir arbeiten daran, dass es so bleibt.

Uns tut es auch immer gut, wenn wir Texte finden, die nicht polarisieren, sondern Empathie mit dem Leid auf beiden Seiten zeigen, die zur Feuerpause aufrufen, um dann Wege zur Freilassung der Geiseln und des unmenschlichen Krieges zu suchen. Manchmal greifen die Texte Aspekte auf, die wir noch nicht bedacht haben und die auch kritisch zu diskutieren sind.

Diesen Artikel aus DER FREITAG (Ausgabe 42/2023) von Judith Butler würden wir gerne mit euch teilen: Judith_Butler.Hamas.doc 

-  Eckehard Binder unterstützt mit seiner Initiative „Hilfe für Bethlehem“ Familien in Bethlehem. Ich zitiere aus seiner Mail und schicke die Angebotsliste der Produkte, die er vertreibt. Besonders jetzt ist Unterstützung Hilfe notwendig. Und Weihnachten ist nicht weit….

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Die Lage in Bethlehem ist sehr schlecht.
Immer wieder dringen israelische Militärs mitten in der Nacht wahllos in Häuser ein, bedrohen die ganzen Familien mit vorgehaltenen MG' s, verwüsten die ganzen Einrichtungen, stehlen PC's und ziehen dann irgendwann wieder ab.
Dies berichteten mir bekannte Familien.
Die Schnitzerfamilien versuchen, weiter zu arbeiten. Eine Familie hat eine Möglichkeit gefunden, mir in der nächsten Woche mehrere Pakete zu schicken. Mal schauen, ob und wann sie ankommen. Da mein Lager noch relativ voll ist und alle Schnitzereien bereits bezahlt sind, würde ich mich über eine Werbung für meine Initiative sehr freuen. Ich schicke Ihnen im Anhang noch einmal meine Angebotsliste.Mit herzlichen Grüßen
Shalom und Salam
Eckehard Binder

Olivenholz_Angebotsliste_2023._pdf

 

Unangeachtet der Situation in den besetzten Gebieten halten wir an unserem Projekt fest. Zur Zeit sind wir dabei, den Antrag für Gelder vom Bund für behindertengerechte Spielgeräte zu stellen.

Foto Spendenaufruf.mail